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Ich habe ein Buch gelesen

Ich habe ein Buch gelesen

Ich bin wirklich kein Bücherwurm. Wirklich nicht! Deswegen verstehe ich, dass meine Freundin immer wieder die Stirn runzelt, wenn sie mich da sitzen (oder auch gemütlich in die Decke gewickelt) sieht, wie ich aufmerksam ein Buch lese. Ein Buch, mit vielen Seiten und wenig Bildern. Ein Buch!!…DAS Buch!!! …und jetzt schreibe ich noch darüber. Meine ehemaligen (und stets enttäuschten) Deutschlehrer wären stolz gewesen. Ich möchte sie auf Facebook suchen und ein Foto schicken (lasse das aber dann doch, sonst habe ich in 8 Jahren beim nächsten Klassentreffen nichts zu erzählen).

Ich bin sonst eher so der Artikel-Mensch. Ein überschaubarer Text der sich konkret mit einem Thema befasst liegt mir eher und kann mich begeistern. Yuval Noah Harari hat es jetzt geschafft das auf buchlänge zu strecken.

 

Eine kurze Geschichte der Menschheit

Der Titel trifft es schon gut. Man liest sich einmal durch die menschliche Geschichte, das Ganze ist so kompakt (und natürlich oft auch nur eher oberflächlich) beschrieben, dass man mit wenigen Kapitel schnell einige Jahrtausende abarbeitet.

Dabei bekommt man unmengen an Informationen und kleinen geschichtlichen Puzzleteile, die es zu verdauen gilt. Ich möchte jeden zweiten Satz mit einem Stift markieren oder irgendeine Art von neuer Falttechnik entwickeln, um das herkömmliche (und an der Stelle nicht ausreichende) Eselsohr abzulösen.

 

Ich habe mich schon immer für das Große Ganze interessiert. Dieses Buch hilft viele kleine Wissenslücken zu schließen und beleuchtet Fakten und Perspektiven, über die man sich bis dahin keine Gedanken gemacht hat.

Man sammelt dabei genügend Material, um auf Partys und Veranstaltungen peinliche Gesprächspausen mit einem “Ich habe letztens gelesen, dass…”-Sätzen zu überbrücken und eventuell interessante Gespräche anzustoßen.

 

Fazit

Es ist gut möglich, dass ich DAS Buch vielleicht sogar ein zweites mal lesen werde, um das Wissen zu festigen und bei eventuelle Quizshows gewappnet zu sein (Wenn es Darwin nicht gegeben hätte, welcher Name würde dann wahrscheinlich in sämtlichen Bio-Büchern stehen?*).

 

Der Erfolg des Buches ist also absolut begründet. Der Autor hat es geschafft 70.000 Jahre trockene Geschichte unterhaltsam in etwas mehr als 500 Seiten zu verpacken. Der Autor hat noch viel mehr geschafft, er hat ein Buch geschrieben, das ich tatsächlich gelesen habe (ich habe den Punkt “mal wieder ein Buch lesen” nachträglich in meiner 2017-To-Do-Liste ergänzt und direkt wieder als “erledigt” markiert – ein gutes Gefühl).
*Russel irgendwas

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